Lesung und Gespräch

Radikalität, Widerstand und Literatur – Wie schreibt es sich in einer Welt aus den Fugen?

mit Benjamin Baumann, Udo Grashoff und Kurt Mondaugen

Literatur macht das Fremde als Eigenes erfahrbar. In der imaginierenden Überwindung von Sprachräumen, von konfessionellen oder ethnischen Grenzen wird Literatur zum utopischen – und zugleich öffentlichen – Ort radikaler Menschlichkeit.

Ist das wirklich so? Oder disqualifiziert die privilegierte Position von Literatur einen solchen Ort von vornherein? Lässt es sich engagiert schreiben, ohne in die Falle ideologischer Banalität zu tappen? Oder ist umgekehrt diese vermeintliche Falle eine Ausrede für fehlenden Mut des Kulturbetriebs, die eigenen ethischen Ansprüche konsequent zu Ende zu denken?
Erschöpft sich Widerstand im literarischen Entwurf des Möglichen gegenüber der zwingenden Not des Wirklichen? Und ist das Wirkliche momentan tatsächlich aus den Fugen?

Drei Leipziger Autoren fragen an diesem Abend mit ihren Texten und im kontroversen Austausch mit dem Publikum nach den Regeln von Kunst und Literatur und ihrem Verhältnis zur Macht, nach der Möglichkeit, radikal zu schreiben und der Rolle von Widerstand für das eigene Leben.

Zu den Beteiligten:

Benjamin Baumann ist Arbeiterkind, Philosoph, (politischer) Autor, Lyriker und Künstler. 2024 erschien im Leipziger Literaturverlag sein Debüt >Kollateralschädel<. Es erhielt den Meißner Literaturpreis und wurde in die Liste der Lyrikempfehlungen 2025 aufgenommen. Baumann lebt in Leipzig und geht 2026 auf literarische Europareise.

Udo Grashoff ist Sohn einer Gärtnerin und eines Lehrers, Historiker und Lyriker. Er hat bisher die Lyrikbände „Schiefe Menhire“ und „Ein Stück Schnee verteidigen“ veröffentlicht. Zwei neue Gedichtbände sind in Vorbereitung. Gemeinsam mit der Künstlerin Clara Rueprich entstand das Projekt „Abwesen“ zum Artensterben in Mitteleuropa.

Kurt Mondaugen ist Spoken-Word-Autor, Performer und Philosoph. Unter seinem bürgerlichen Namen Rainer Totzke organisiert er an der Schnittstelle von Philosophie und Kunst Veranstaltungsreihen zu gesellschaftlich drängenden Themen (u. a. das Festival „Leipzig denkt“). Aktuelles ökologisch-aktivistisches Projekt: „Vom Verschwinden“ (www.vomverschwinden.de)

Eine Veranstaltung vom Literaturhaus Leipzig e. V. in Kooperation mit dem Expedition Philosophie e. V. und dem Transformatorenwerk Leipzig e. V.

Ort: Literaturhaus Leipzig / Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig
Eintritt: 10 Euro (ermäßigt: 7 Euro)
Weitere Infos und Tickets: hier klicken

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